Ich mag Neuanfänge. Und den Jahresbeginn, der jedes Mal geheimnisvoll wie eine frisch verschneite Landschaft in der Sonne glitzert und darauf wartet, dass wir die ersten Fussabdrücke hinterlassen. Der Jahresbeginn verspricht neue Erlebnisse und Erkenntnisse, neue Reisen und Bekanntschaften. Gleichzeitig hat er aber alte Verletzungen, Sorgen und Glaubenssätze im Schlepptau. Und diese werden uns auch im neuen Jahr trotz aller guten Vorsätze daran hindern, unsere Ziele zu erreichen.
Jahresbeginn: Zeit, die Seele zu entrümpeln
Der Jahresbeginn ist der ideale Zeitpunkt, um innezuhalten und Bilanz zu ziehen, beispielsweise indem wir uns fragen: Was lief im letzten Jahr gut, was lief schlecht, was können wir besser machen, was möchten wir ändern? Er schenkt uns die wunderbare Möglichkeit, unser Leben zu überdenken und zu entrümpeln. Nutzen wir diese Gelegenheit doch dazu, dieses Jahr nicht nur unsere Schränke, sondern auch unsere Köpfe einmal richtig auszumisten.
Denn auch in unseren Seelen hat sich über die Jahre allerlei Ballast angesammelt. Und all die Verletzungen, versteinerten Glaubenssätze und negativen Erfahrungen hinterlassen nicht nur Spuren, sie nehmen uns auch den Wind aus den Segeln und verhindern, dass wir vorwärts kommen.
Unsere Rucksäcke bestimmen nicht, wer wir sind
Halten wir uns zwei Dinge vor Augen: Erstens führt niemand ein sorgenfreies und rundum zufriedenes Leben. Das immerwährende Glück ist eine Illusion und wird uns auch in diesem Jahr nicht widerfahren. Der ständige Wechsel von Tag und Nacht, Glück und Pech, Erfolg und Misserfolg, Gesundheit und Krankheit, Freude und Trauer prägt uns alle. Und das Rad der Fortuna dreht sich unablässig.
Zweitens tragen wir alle einen unsichtbaren Rucksack auf unseren Schultern. Manche Menschen führen einen leichten Tagesrucksack spazieren, andere schleppen einen vollgestopften Tramper mit sich herum, der jeden Schritt zur Qual macht. Und trotzdem bestimmen unsere Rucksäcke nicht, wer wir sind. Unsere Rucksäcke machen unseren Weg leichter oder beschwerlicher, aber wir entscheiden selbst, wohin wir gehen.
Ein befreites neues Jahr!
Denn wir haben, vorausgesetzt wir sind gesund, die Kraft, selbst zu bestimmen, was wir weiter mit uns herumschleppen und was wir hinter uns lassen wollen. An alten Schmerzen, Verletzungen und Glaubenssätzen festzuhalten schafft zwar ein wohliges Gefühl der Vertrautheit, bringt uns aber keinen Schritt weiter. Wenn wir unser Leben ändern wollen, müssen wir bereit sein, loszulassen und uns selbst zu ändern. Also: Nutzen wir die Magie des Jahresbeginns, entrümpeln unsere Seelen und starten befreit ins neue Jahr.
Liebe Leserin, lieber Leser, ich wünsche dir ein befreites, glückliches, selbstbestimmtes und wunderbares neues Jahr!
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