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Januar-Blues

Januar-Blues
Grosse Fragen, kleines Glück, bewusstes Leben

Januar-Blues: Warum es sich lohnt, das Jahr ruhig anzugehen

Liebe Leserin, lieber Leser, leidest du auch unter dem Januar-Blues? Hast du die Minustemperaturen, die ewige Dunkelheit und deine ambitiösen Neujahrsvorsätze langsam satt? Und bist du auch der Meinung, dass der Januar der vertrackteste Monat des Jahres ist?

Es ist doch so: Jeder Monat tanzt nach seinem eigenen Rhythmus – und der Januar ist besonders verkrampft. Der Dezember tanzt wie eine barocke Schönheit – schwerfällig, frivol und ein bisschen behäbig. Im Dezember lassen wir es uns gut gehen. Wir werfen das schwer verdiente Geld leichtfertig zum Fenster hinaus, schlagen uns die Bäuche voll, feiern die Liebe und schlafen wie Murmeltiere. Der Januar hingegen ist ein Miesepeter. Wenn er tanzt, dann tritt er höchstens zur Pflicht an. Doch viel lieber rennt und keucht er wie ein Leistungssportler. Sobald die Neujahrsglocken erklingen, kommt er ehrgeizig aus der Startbahn geschossen, sein Puls rast, seine Augen sind starr auf die Ziellinie gerichtet. Und unaufhörlich krächzt er: Abnehmen! Sparen! Trainieren! Verbessern! Optimieren! Das neue Jahr soll schliesslich besser werden als das alte.

Dementsprechend ächzen die Regale der Buchhandlungen im Januar unter all den Büchern zu Saftdiäten und Self-Growth-Ratgebern, die Zeitschriften überbieten sich mit Tipps zum Intervallfasten, zur Low-Fat-Küche und zur Senkung des Bluthochdrucks, Fitnessstudios haben Hochkonjunktur, in den sozialen Medien boomen Hashtags wie #Veganuary oder #Dryjanuary und selbst bei eisigem Wetter trifft man im Wald auf beleibte Jogger, die sich in viel zu warmer Kleidung schwer schwitzend verschneite Hügel hinaufschleppen. Oh Januar, du bürgst uns viel zu viel auf!

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